Joram Mariga
Joram Mariga, Hyenas
Joram Mariga (1927 – 2000)
Die Anfänge und Entwicklung der Steinbildhauerei in Zimbabwe sind mit keinem anderen Künstler so verbunden wie mit Joram Mariga: Neben Tom Bloemfield, dem Gründer von Tengenenge und Frank McEwen, dem Direktor der Nationalgalerie in Salisbury gilt er als einer der drei „Väter“ der Kunstrichtung.
Jorams Eltern waren künstlerisch tätig. Sein Vater und seine Brüder waren erfahrene Holz-schnitzer, während seine Mutter Keramik machte. Im Alter von acht Jahren begann Joram zu schnitzen, in der Schule besuchte er Holzarbeitskurse. Als Junge musste er neben der Schule das Vieh hüten. Joram besuchte das Gymnasium in Goromonzi und studierte Landwirtschaft. Nachdem Studium nahm er eine Stelle als Landwirtschaftsberater an. Seine Karriere als Steinbildhauer begann 1957, als er einen besonders schönen grünen Speckstein bei Bauarbeiten fand, der ihn animierte, davon kleine Skulpturen herzustellen. Als Joram McEwen, dem Direktor der Nationalgallerie, einige seiner Skulpturen zeigte, war Mc Ewen von dessen Talent begeistert.
Später erinnerte sich McEwen so an ihn:
„Die skulpturale Erweiterung entwickelte sich in Zimbabwe in nur 34 Jahren. Um ein wahres Beispiel zu geben: unter den vielen, die überall aus dem Land zu mir kamen, war unter anderem Joram Mariga. Er war nicht der erste, der zum workshop kam, aber einer der besten Er brachte mir ein kleines Milchkännchen, das aus weichem Stein geschnitzt war. Mir wurde klar, dass dies ein englisches Milchkännchen für einen Engländer war, der seinen Tee liebt! Ich fragte ihn, ob er einen Kopf machen könnte. Der Kopf kam und war auch für Engländer im Stil von Airport Art gemacht, so wie Touristen es wünschen. „Wie sähe eine Figur für Ihre eigene Familie oder Ihre Vorfahren aus?“ fragte ich ihn. „Oh, das wäre anders.“ Die nächste Figur war diesmal ein reines afrikanisches Konzept – der vergrößerte Kopf, der Sitz des Geistes, eine frontale statische Pose, ein in die Ewigkeit starrendes Gesicht mit formal gestalteten Armen und geballten Fäusten. Es war wie präkolumbianisch, als könnte ein Geist – trotz unterschiedlicher Rasse, Ort und Zeit ähnliche Ergebnisse erzielen.“
Ein großer Teil von Marigas Arbeiten umfasst Themen, die auf der Shona-Kultur fußen, und häufig Themen aus der Natur beinhalten. Joram glaubte: „Man sollte den Realismus vermeiden, einen
großen Raum für das Gehirn und die großen Augen schaffen, denn Skulpturen sind Wesen, die für die Ewigkeit denken und sehen können müssen“.
Seine Werke fußen auf Bildern, die eine kulturelle Bedeutung für die Shona besitzen, die Grundlage seines Glaubens. „
Viele der Skulpturen von Joram Mariga sind aus Springstone, aber er verwendete auch
gern ungewöhnliche Steine wie Leopardrock und den lila-violetten Lepidolit.
Ausgewählte Einzel – und Gruppenausstellungen
- 1962 New African Talent, National Gallery of Zimbabwe
- 1962 Commonwealth Art Today, Commonwealth Institute, London
- 1963 New Art from Rhodesia, Commonwealth Arts Festival, London
- 1968/69 New African Art; the African Workshop School, Museum of Modern Art, New York
- 1971 Sculptures Contemporaine de Shonas d´Afrique, Musée Rodin, Paris
- 1972 Shona Sculptors of Rhodesia, Institute for Contemporary Arts, London
- 1989 Zimbabwe op de Berg, Foundation Beelden op de Berg, Netherlands
- 1990 Zimbabwe Heritage (National Gallery of Zimbabwe),Auckland, New Zealand
- 1990 Contemporary Stone Carving from Zimbabwe, Yorkshire Sculpture Park, UK
- 1991 Spirit in Stone, The Cleveland Museum of Natural History, Cleveland
- 1993 Talking Stones, The Contemporary Fine Art Gallery, Eton, Berkshire, UK
- 1993 Kunst aus Afrika, Meisterwerke der Sammlung Péus, Ludwig Forum, Aachen
- 1998 Zimbabwe, Stenen Getuigenissen, Afrika Museum Tervuren
- 2000 Chapungu: Custom and Legend – A Culture in Stone, Kew Gardens, UK
Solo Exhibitions:
1989-Whispering the gospel of Sculpture, National Gallery of Zimbabwe,
1991-The thirty Five Years, Chapungu Sculpture Park, Zimbabwe
1994-An Exhibition of Recent Sculpture, Chapungu Sculpture Park, Zimbabwe