Nicholas Mukomberanwa

Biografie I  Werke

Nicholas Mukomberanwa verlebte seine Kindheit in ländlicher Umgebung, die sein späteres Werk grundlegend beeinflusste. An der Serima-Missionsschule wurden ihm die Bildwelten sowohl der christlichen Religion als auch der traditionellen afrikanischen Kunst nahegebracht, und er lernte die Kunst der Holzschnitzerei. Von den einengenden, starren künstlerischen Regeln, die ihm dort auferlegt wurden, konnte er sich befreien, nachdem er 1962 Frank McEwen, den Direktor der Nationalgalerie in Harare, getroffen hatte. Dessen kunstpädagogische Prinzipien erlaubten jungen Naturtalenten, sich ohne allzu viel Führung und Training aus sich selbst heraus frei zu entwickeln. Im Rückblick erscheint diese Philosophie McEwens als wichtigstes Element in Nicholas Mukomberanwas Werdegang. 

Noch während er hauptberuflich als Polizist arbeitete, begann er zu bildhauern. Ab 1976 machte er die Bildhauerei zu seiner Profession. Schon in der Frühphase seiner Karriere erlangte Mukomberanwa internationales Renommee durch Ausstellungen in London, Paris und New York.  Er erhielt nationale wie internationale Auszeichnungen: 1989 und 1991 erhielt er mit dem Overall Award of Distinction die höchste Auszeichnung des Landes für einen Künstler überhaupt. Sein Werk wurde 1990 auf der Biennale in Venedig mit dem Sonderpreis der Jury gewürdigt. Seine Skulpturen befinden sich in den Sammlungen des Museum of Modern Art in New York, des Field Museum in Chicago, des British Museum in London sowie des Museum für Völkerkunde in Frankfurt.

Nicholas wird international als einer von Zimbabwes bedeutendsten Bildhauern angesehen.

Seit 1990 war ich mit Nicholas befreundet, er war an meiner Kunstpreisstifung

maßgeblich beteiligt und leitete bei dem 1. Wettbewerb 2002 die Jurierung.

Stil

Trotz seines Erfolges blieb Nicholas Mukomberanwa auf die Entwicklung seiner Kunst konzentriert: „there was always a question mark in my head – why is it good – why is it bad?“ Während er anfangs für die Darstellung von afrikanischen Kultfiguren und Szenen aus der Bibel sehr einfache runde Formen bevorzugt hatte, entwickelte er in den Sechzigern einen komplizierteren geometrischen Stil, den er in den Siebzigern unter Verwendung des harten Penhalonga-Serpentins durch scharfe Linien und Flächen zu weitgehender Abstraktion steigerte, oft in überwältigender, an Henry Moore gemahnender, monumentaler Ausprägung. Einige seiner machtvollsten Skulpturen entstanden in den Achtzigern, als er die kühnen formalen Erfindungen seiner früheren Stile mit tief eingeschnittenen Oberflächen und selbstbewusst schwungvollen Kurven zu etwas unvergleichbar Eigenem verband.

Auswahl internationaler Ausstellungen

  • 1963/1965: New Art from Rhodesia, Commenwealth Institute, London, U.K.
  • 1968/69 New African Art; the African Workshop School, Museum of Modern Art, New York
  • 1969: Contemporary African Arts, Camden Arts Center, London, U.K.
  • 1970: Art Africain Contemporain, Musée d`Art de la Ville de Paris, Frankreich
  • 1971: Sculpture Contemporaine des Shonas d’Afrique, Musée Rodin, Paris
  • 1973: Fields Museum,Chicago, U.S.A.
  • 1977: Linda Goodman Gallery, Johannesburg, South Afrika
  • 1982: Nationalmuseum Botswana
  • 1984: Neue Kunst aus Afrika, Sammlung Gunter Péus, Kubus, Hannover
  • 1985: Zimbabwean Stone Sculpture, Kresge Art Museum, Michigan, U.S.A.
  • 1990: Stenskulptur fran Zimbabwe, Millesgarden Museum, Stockholm, Schweden
  • 1990: Sculptures Contemporaines du Zimbabwe, Musée National des Arts d’Africains, Paris, Frankreich
  • 1990: Commonwealth Festival of Arts, Auckland, New Zealand
  • 1990: Contemporary African Artists, Studio Gallery Harlem, New York, U.S.A.
  • 1990: Gruppenausstellung, Biennale Venedig, Italien
  • 1991: Spirit in Stone,The Cleveland Museum, Cleveland, U.S.A.
  • 1992 Stone Sculpture, Zimbabwe Pavillon, Expo 92, Sevilla
  • 1992: Gruppenausstellung,Tokio, Japan
  • 1993: Timeless Spirit in Stone, Barbara Ackerman Gallery, Santa Monica, Californien, U.S.A.
  • 1995: Retropektive, National Gallery Harare, Zimbabwe
  • 1997: Contemporary Sculpture from Zimbabwe, Fort Canning Park, Singapore
  • 2000: Chapungu, Royal Botanis Gardens Kew, London, U.K.
  • 2012: Retrospective Exhibition Nicholas Mukomberanwa, National Gallery Harare