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Contemporary Art of Zimbabwe

Victor

Nyakauro

 

* 1977 in Harare, Zimbabwe

 

Victor Nyakauro studierte von 2005 bis 2007 Visual Art in den Studios der National Gallery, Harare. 

Noch während seines Studiums gewann Victor Nyakauro bereits zwei erste Preise für seine Skulpturen. In den folgenden Jahren wurde Victors Werk bei fast allen Ausstellungen ausgezeichnet. 

Victor Nyakauru ist ein Mixed-Media-Künstler. In seinen Kunstobjekten beschäftigt er sich haupsächlich mit dem Upcycling und der Wiederverwendung von weggeworfenen Materialien.

Seine Skulpturen waren ein Novum in der zimbabwischen Bildhauerei. Sie zeichnen sich durch eine große Ausdruckskraft und brilliantes technisches Können aus. Ein Charakteristikum seiner Objekte ist, dass er auf ungewohnte Weise die gefundenen Materialen Stein, Holz, Knochen und Metall miteinander kombiniert. Dabei entstehen atemberaubende, phantastische Kreaturen. Es sind die Tiere Afrikas, die auch in den Märchen der Shona mit ihren menschlichen Charakteren eine wichtige Rolle spielen.So wie die Volksmärchen viel über die Lebensweise der Shona- Kultur aussagen, verkörpert auch Nyakaurus Kunst die Shona-Tradition und die zeitgenössische Kultur. Seine Skulpturen mögen für einen Moment in der Luft erstarrt wirken, aber mit ihrer Körpersprache und ihrem Ausdruck werden sie sehr lebendig.  

In den Arbeiten von Victor passt sich die Natur auf spielerische Weise den neuen Lebensbedingungen an: das Chamelion mit Steinkörper und Metallkopf und -gliedern, der Hundekopf als eine Kombination aus Knochenschädel und Metallkiefer an einem steinernen Leib. Die Wesen, die Victor gestaltet, setzen sich aus organischen, toten und künstlichen Materialien zusammen. Die natürliche Haltung und die verspielten Posen lassen die Tiere erscheinen, als würde sie ihre zusammengewürfelte Existenz nicht stören, als hätten sie sich bereits darauf eingestellt. Sie sind nicht wie in den antiken Erzählungen Chimären aus verschiedenen Tierteilen, sondern moderne Chimären die das Zusammenspiel von Natur und Kultur bereits in den Leib eingeschrieben haben.

Julian Huss

 

My style has a limitless range and evocative use of materials that transform seemingly unrelated materials into a work of art. This allows me to juxtapose materials such as stone, metal, wood, bone, plastic, leather and any other found objects to form part of a body of art,” explains Nyakuru. 

Victor Nyakauru unterrichtet heute an der Schule für Bildende Kunst und Design in Harare.

Ausstellungen/Exhibitions

2003 Cottco, National Gallery, Harare 

2008 Tumbuyu, Solo Exhibition, National Gallery, Mutare 

2009 Zimbabwe Sculpture, 4 Monats-Stipendium Zhang Jia Jie, China 

2010 Live ‘n’ Direct, National Gallery, Harare 

2010 Tuzvipuka/Creatures Solo-Exhibition National Gallery, Harare

Preise/Awards 

2007 1. Prize Students Show, National Gallery, Harare 

2008 National Arts Merit Award , National Gallery, Harare 

2008 People’s Choice Visual Art, National Gallery, Harare 

2011 Stipendium der Robert Sterling Foundation, USA

zu seinen Skulpturen: 

Einige dieser Insekten und Tiere sind Teil der zimbabwischen Volksmärchen. Meine Arbeiten spiegeln das soziale Leben wieder, geben indirekt Ratschläge. Seit jeher wollen Volksmärchen sowohl belehren als auch unterhalten.“

 

Imbwa Nyoro: „Die Skulptur Imbwa Nyoro stellt Menschen dar, die hinterrücks zustechen, Lügner – also Menschen, die vorgeben gut zu sein, aber hinter dem Rücken und verschlossenen Türen Böses tun.“

 

The Chameleon

Chameleons gehören zu den wenigen Tieren, die ihre Augen unabhängig voneinander bewegen und in zwei verschiedene Richtungen schauen können. Während das eine Auge nach Eßbarem sucht, kann das zweite Auge nach Feinden Ausschau halten.

Die Skulptur „The Observer“ beobachtet und berichtet, was im Land vor sich geht. Eines Tages wird ‘der Beobachter‘ Bilanz ziehen. Einige Personen werden für das Böse, das geschehen ist, zur Rechenschaft gezogen, andere für ihre guten Taten belohnt werden.”